Smartphone, Tablet, Fernseher und Musik stehen in der heutigen Zeit Kleinkindern immer öfter zur freien Verfügung. Doch was ist heute ein gesundes Mittelmaß? Ab welchem Alter machen bestimmte Videoformate Sinn? Gilt "Bildschirmfrei bis drei" auch in der heutigen Zeit, wo selbst die Armbanduhren der Eltern schon Videos abspielen können? Da Fragen wie diese auch immer öfter Erzieherinnen und Erziehern sowie Tagespflegepersonen gestellt werden, hat der Arbeitskreis Medien des Landkreises Cloppenburg nun einen Fachtag ins Leben gerufen, der Mitte November stattfinden soll.
Im vergangenen Jahr war kreisweit eine digitale Umfrage an Eltern, Kitas und Grundschulen zum Thema Medien und Elternarbeit durchgeführt worden. "Diese Umfrage wurde sowohl durch die Elternschaft als auch durch die Einrichtungen sehr gut angenommen. Durch die Ergebnisse kann nun der Arbeitskreis sein Handeln in die richtige Richtung, also bedarfsorientiert, aufnehmen", erklärt Christoph Essing, Gesundheitsregion, als Mitglied des Arbeitskreises. Ein Ergebnis waren Wünsche nach Fortbildungen zu Auswirkungen der Mediennutzung auf die kindliche Entwicklung und zur Bildung von Medienkompetenzen bei Erwachsenen sowie der Umgang mit Fotos. Gleichzeitig wurde mehrfach der Wunsch nach einer stärkeren Vernetzung von Schulen und Kindergärten gewünscht.
Fachtag soll Hilfestellungen in Krippe, Kita und Kindertagespflege geben
Unter den Eltern wurde vielfach der Wunsch nach mehr Informationen für sich und ihre Kinder laut, zum Beispiel in Form von Informationsabenden oder sogar einem eigenen Unterrichtsfach in der Schule. "Die Eltern haben sich in der Umfrage für mehr Aufklärungsarbeit, Informationen über die Absicherung von Endgeräten oder zu Gefahren im Netz, aber auch für Tipps zur Dauer des Medienkonsums oder dem Umgang mit Mobbing ausgesprochen", betont Alexandra Pille, Kreisjugendpflegerin.
Der Fachtag im November soll als ersten Schritt Hilfestellungen im Bereich von Krippe, Kita und Kindertagespflege dienen. 2025 soll dann ein Fachtag für das Grundschulpersonal folgen. Für Eltern soll eine Reihe von Social Media-Beiträgen mit dem Thema "Großwerden in digitalen Zeiten" produziert und im Landkreis verbreitet werden. "Ziel ist es, die Eltern in Erziehungsfragen zum Thema Medienerziehung zu begleiten", verrät Rita Kessing, Netzwerk frühe Hilfen.
Der Arbeitskreis Medien
Der Arbeitskreis Medien besteht aus dem Bereich der Kreisverwaltung aus der Kreisjugendpflege, der Gesundheitsregion, dem Netzwerk Frühe Hilfen und der Familienlotsin. Weiter sind auch die Präventionsfachkraft der Suchtberatungsstelle der Stiftung Edith Stein, die Connect-Fachstelle für Medienberatung und Prävention, die Polizei, die kath. Akademie Stapelfeld und die Stadtbücherei St. Andreas Cloppenburg Mitglieder des Arbeitskreises Medien.
Seit 2019 lautet das Ziel, gemeinsam mit Einrichtungen und Eltern die eigenen Kompetenzen und Kenntnisse im Bereich Medien zu stärken, zu erweitern und verstehen zu lernen, aber dies auch bei den Kindern und Jugendlichen zu verfolgen.