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Kinderschutzbund Niedersachsen: digitaler Fachtag zum Thema Kinderarmut und praktische Lösungsansätze

In Niedersachsen wächst laut Landesamt für Statistik mehr als jedes fünfte Kind in einer Familie auf, die als armuts­gefährdet gilt. Dies bedeutet, dass die Familie weniger als 60 % des mittleren Einkommens zur Verfügung hat. Minderjährige mit Migrations­hintergrund sind dabei dreimal so armuts­gefährdet wie Kinder ohne Zuwan­derungs­geschichte. Am 5. November veranstaltet der Kinderschutz­bund Niedersachsen in Kooperation mit dem Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung einen digitalen Fachtag zur aktuellen Kinderarmut. Seit 10 Jahren fördert die "Mitten drin!"-Initiative des Kinderschutz­bundes Niedersachsen Projekte, die sich für benachteiligte Kinder in Niedersachsen einsetzen. Am Fachtag wird eine Auswahl davon vorgestellt. Zudem geben Vorträge zur Bekämpfung von Armutsfolgen bei Kindern und Jugendlichen sowie zum Thema Gesund­heits­förderung Impulse für den beruflichen Alltag.

Daniela Rump, Vorsitzende Kinderschutzbund Niedersachsen: "Strom, Heizung, Lebensmittel, alles wird teurer. Viele Eltern sparen am eigenen Bedarf, um ihren Kindern ein warmes Mittagessen oder die Teilnahme an Sportangeboten zu ermöglichen. Die meisten Kinder jedoch, die in Armut aufwachsen, müssen mit vielen Einschränkungen leben und Kinderarmut hinterlässt Spuren bis ins Erwachsenenalter, vor allem in den Bereichen Bildung und Gesundheit. Ich bedauere sehr, dass wir in Politik und Gesellschaft offenbar bereit sind, dies hinzunehmen. Wir fordern mehr Entschlossenheit im Kampf gegen Kinderarmut. Unser Fachtag beschäftigt sich mit dem Thema Stärkung der Ressourcen von Kindern und Jugendlichen in Armutslagen."

Dr. Andreas Philippi, Kinder- und Jugendminister: "Für ein gutes und gesundes Heranwachsen für Kinder und Jugendliche ist eine gesellschaftliche Teilhabe essenzieller Bestandteil.", so Gesund­heits­minister Dr. Andreas Philippi. "Für die seelische Gesundheit und eine gute soziale Entwicklung ist gerade der Austausch mit anderen jungen Menschen wichtig. Familien im Alltag müssen sich oft einschränken, weil das Geld nur für das Nötigste ausreicht. Und genau hier setzt das Programm 'Mitten drin!' an und trägt so zu einem gesunden Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen bei."

Quelle: Kinderschutzbund Niedersachsen, 30.10.2024

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