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Vereinbarkeit von Familie und Beruf in Niedersachsen

Das Land Niedersachsen unterstützt gemein­sam mit der Wirt­schaft die bessere Verein­bar­keit von Familie und Beruf durch Konzepte und Strate­gien zur Weiter­ent­wicklung einer familien­orien­tierten Arbeits­welt. Auf landes­poli­tischer Ebene werden unter­schied­liche Schwer­punkte gesetzt. Dazu gehören unter anderem die Hand­lungs­felder Kinder­betreu­ung, Unter­nehmens­kommu­nikation, Verein­bar­keit im öffent­lichen Dienst, pflegende Ange­hörige, Allein­erziehende und Gleich­stellung in der Digi­ta­lisierung.

StoryMap zum Thema "Familie und Erwerbstätigkeit"

Die Statistischen Ämter des Bundes und der Länder haben eine StoryMap zum Thema "Familie und Erwerbs­tätig­keit" ver­öffent­licht. Die StoryMap visua­li­siert in inter­aktiven Karten und Info­grafiken aus­ge­wählte Ergeb­nisse aus dem Mikro­zensus zur Verän­derung der Familien­struk­turen sowie der Erwerbs­tätigen- und Vollzeit­quote von Müttern und Vätern im Zeit­raum 1997 bis 2022. Die Karten­dar­stellungen geben neben den deutsch­land­weiten Werten und den Werten für Bundes­länder auch Aus­kunft über regionale Ergeb­nisse bis auf die Ebene der 96 Raum­ordnungs­regionen. Regionale Trends sind aufgrund der Farb­gebung direkt erkenn­bar, die Werte für einzelne Regionen lassen sich gezielt aus­wählen. Schiebe­regler ermög­lichen auf allen Karten den dyna­mi­schen Wechsel zwischen den Ergeb­nissen aus 2022 und 1997 und machen den struk­tu­rellen Wandel im Zeit­verlauf einfach nach­voll­ziehbar. storymap-familie-erwerbstaetigkeit.statistikportal.de

Gender Care Gap 2022: Niedersächsische Frauen leisten rund 40% mehr unbezahlte Arbeit als Männer

Wie das Landesamt für Statistik Niedersachsen (LSN) mitteilt, haben Frauen im Jahr 2022 in Niedersachsen pro Woche durchschnittlich 8 Stunden und 42 Minuten mehr unbezahlte Arbeit geleistet als Männer. Pro Tag waren das somit knapp 1 Stunde und 15 Minuten. Der Gender Care Gap lag demnach bei 40,1% und fällt um 4,2 Prozentpunkte geringer aus als der bundesweite Wert (44,3%). Frauen leisteten 2022 rund 30 Stunden unbezahlte Arbeit pro Woche. Größte Zeitposten sind Putzen und Waschen sowie die Küchenarbeit. Mit dem Gender Care Gap wird hierbei der unterschiedliche Zeitaufwand bezeichnet, den Frauen und Männer ab 18 Jahren für unbezahlte Arbeit, sogenannte "Sorgearbeit", im Durchschnitt aufbringen. Quelle und weitere Informationen: Landesamt für Statistik Niedersachsen, 18.04.2024, www.statistik.niedersachsen.de

Teilzeit bleibt weiterhin Frauensache

Ein großer Teil der erwerbstätigen Mütter steckt beruflich zurück. Betrachtet man nur die gemischt­ge­schlecht­lichen Eltern­paare, bei denen beide Eltern­teile erwerbs­tätig sind, so war im Jahr 2022 bei 65 % der Paare der Vater in Voll­zeit und die Mutter in Teil­zeit tätig. Bei 27 % der Paare mit minder­jährigen Kindern arbei­teten sowohl der Vater als auch die Mutter in Voll­zeit und bei 5 % beide in Teil­zeit. Bei lediglich 2 % der erwerbs­tätigen Eltern­paare arbei­tete die Mutter in Voll­zeit und der Vater in Teil­zeit. Seit dem Jahr 2005 gab es bei der Auf­teilung der Erwerbs­arbeit nur geringe Ver­än­de­rungen: Im Jahr 2005 betrug der Anteil der Paare, bei denen der Vater in Voll­zeit und die Mutter in Teil­zeit tätig war, noch 69 % und lag damit um vier Prozent­punkte höher als 2022. Während der Anteil von Paaren mit zwei Eltern­teilen in Teil­zeit von 2 % auf 5 % zu­ge­nommen hat, blieb der Anteil der Eltern­paare mit zwei voll­zeit­be­schäf­tigten Eltern­paaren nahezu un­ver­ändert. Quelle: Statistisches Bundesamt, 16.08.2023, www.destatis.de

Bera­tungs­ange­bot der Anti­dis­krimi­nierungs­stelle

Eltern mit kleinen Kindern und Leute, die ihre Familien­­ange­­hörigen pflegen und deswegen im Job benach­teiligt werden, können sich von der Anti­dis­krimi­nierungs­stelle des Bundes beraten lassen. Das sieht das so genannte "Verein­­bar­­keits­­richt­­linien­­um­­setzungs­­gesetz" vor, das im Dezember 2022 in Kraft getreten ist. Im Rahmen des so genann­ten "Maß­­rege­lungs­­verbots" haben Eltern oder Pflegende aller­dings nur dann eine Hand­habe gegen ihren Arbeit­geber, wenn sie benach­teiligt wurden, weil sie einzelne Rechte in An­spruch genommen haben – beispiels­weise, wenn sie Eltern­zeit einge­reicht haben. Für Dis­krimi­nierungen bei der Job­suche, im Bewer­bungs­verfahren und bei Ein­stellungen gilt das Maß­regelungs­verbot aber nicht. Auch können Betroffene ihren Arbeit­geber nur unter hohen Beweis­anfor­derungen auf Schadens­ersatz verklagen. www.antidiskriminierungsstelle.de

Programm RIKA: Förderung für Frauen am Arbeitsmarkt

Mit dem Programm RIKA (Regionale Initia­tiven und Koope­rationen für Frauen am Arbeits­markt) fördert das Land Nieder­sachsen Projekte, die Frauen bessere Chancen am Arbeits­markt bieten. Frauen in Führungs­positionen werden ebenso ange­sprochen, wie Allein­er­ziehen­de oder geflüch­tete und zu­gewan­derte Frauen. Die 24 nieder­säch­sischen Koor­di­nie­rungs­stellen Frauen und Wirt­schaft werden ebenfalls über die RIKA-Richt­linie gefördert. Sie beraten Frauen indivi­duell und knüpfen enge Kon­tak­te zu Unter­nehmen vor Ort, um maß­ge­schnei­derte Ange­bote zu finden. Damit mög­lichst viele Projekte gefördert werden können, stellt die Landes­regierung ins­gesamt 40 Millionen Euro an Landes­mitteln und euro­päi­schen Mitteln bis 2029 zur Verfügung. Der Richt­linien­text sowie Infor­ma­tionen zur Antrags­tellung sind auf der Website der NBank abrufbar: www.nbank.de

Koordinierungsstellen Frauen und Wirtschaft

Das Land Niedersachsen fördert mit EU- und Landes­mitteln 27 "Koor­dinie­rungs­stellen Frauen und Wirt­schaft". Sie sind Anlauf­stellen für Frauen in allen berufs­be­zo­genen Fragen, ins­be­sondere für Berufs­rück­keh­rerinnen nach einer familien­be­dingten Unter­brechung der Berufs­tätig­keit. Neben der pro­fes­sio­nellen Beratung von Frauen ini­tiieren und be­gleiten die Ko-Stellen berufs­bezogene und arbeits­markt­orien­tierte Weiter­bildungs­ange­bote in der Region. Mehr als 1.500 über­wiegend kleine und mittlere Unter­nehmen in Nieder­sach­sen nutzen den Service der in ihren Regionen gut vernetz­ten Ko-Stellen. Die Kontakt­daten der Koor­dinie­rungs­stellen Frauen und Wirt­schaft finden Sie in unserer Adressdatenbank.

eaf-Eckpunktepapier: Dynamische Familienarbeitszeit

Mit dem Eckpunktepapier "Dyna­mi­sche Familien­arbeits­zeit" will die Evan­gelische Arbeits­gemein­schaft Familie (eaf) einen Prozess zur Ent­wick­lung eines neuen zeit­poli­tischen Instru­ments anstoßen. Damit soll Eltern ein neues zeit­politi­sches Angebot für die Zeit­spanne zwischen Eltern­geld-Ende und Ein­schu­lung des jüngsten Kindes gemacht werden. Eltern, die in dieser Zeit beide ihre Erwerbs­tätig­keit zu­gunsten von Sorge­arbeit ein­schrän­ken möchten, sollen durch eine staat­liche finan­zielle Leistung dabei unter­stützt werden. Dabei geht es in erster Linie um die Bedürf­nisse und Inte­ressen von Familien mit kleinen Kindern, deren All­tag viel­fach zu eng getaktet ist. Das Eck­punkte­papier steht zum Download unter www.eaf-bund.de.

Infofächer: Vereinbarkeit von Familie, Pflege und Beruf

Der doppelseitige Infofächer aus dem Projekt "Gleich­stellung sicht­bar machen - CEDAW in Nieder­sachsen" ist eine prak­tische Beratungs­grund­lage für Gleich­stellungs­beauf­tragte und Personal­ver­ant­wort­liche rund um die Themen Schwanger­schaft und Eltern­zeit, Wieder­ein­stieg, Familie und Finanzen, Kinder­betreu­ung, Pflege und Beruf, Arbeits­zeit­ge­stal­tung sowie Netz­werke und Beratungs­ange­bote. Er gibt Auskunft über wichtige Gesetze, Hin­weise zur Um­setzung sowie Tipps und Bei­spiele aus der Praxis sowie Hin­weise auf nütz­liche Online-Tools. Die pink­farbene Seite richtet sich in erster Linie an Gleich­stellungs­beauf­tragte, die grüne Seite ist für die Per­sonal­ab­teilung gedacht. Das Projekt "Gleich­stellung sicht­bar machen - CEDAW in Nieder­sachsen" wird vom Niedersächischen Sozial­minis­terium gefördert.

Den Info­fächer gibt es auch online unter www.vereinbarkeit-gestalten.de. Bestel­lung von Druck­exem­plaren per Mail an moeker@guv-ev.de.

Kinder, Haushalt, Pflege - wer kümmert sich?

Das Bundesfamilienministerium hat ein Dossier zur gesell­schaft­lichen Dimenvsion einer privaten Frage heraus­ge­geben: Wie ist unbe­zahlte Sorge­arbeit zwischen Frauen und Männern verteilt? Warum bringen Frauen mehr Zeit für Haus­halts­führung, Pflege und Betreu­ung von Kindern und Erwach­senen sowie ehren­amt­liches Enga­ge­ment und infor­melle Hilfen auf als Männer? Die Broschüre dient als Grund­lage für eine breite gesell­schaftliche Dis­kus­sion über eine ge­schlech­ter­ge­rech­te Auf­teilung von Sorge- und Erwerbs­arbeit.

Download der Broschüre von der Website des BMFSFJ.

Familienbewusstsein im Betrieb

Mit guten Argumenten für familienbewuss­tes Handeln wendet sich eine Broschüre der Landes­haupt­stadt Hannover an Unter­nehmen und Betriebe. Sie infor­miert unter anderem über recht­liche Rege­lungen zu den Themen Mutter­schutz, Eltern­zeit und Eltern­geld sowie Unter­stützung des Wieder­einstiegs in den Beruf. Die Broschüre stellt auch Dienst­leis­tungen und gesetz­liche Rege­lungen vor, die Verein­bar­keit von Beruf und Kinder­betreu­ung oder die Versorgung pflege­bedürf­tiger Ange­höriger ermög­lichen. Ein besonderer Schwer­punkt des Weg­weisers liegt auf der be­trieb­lichen Kinder­betreu­ung. Arbeits­hilfen und Gesprächs­leit­fäden er­leich­tern die Um­setzung familien­freund­licher Maß­nahmen in die beruf­liche Praxis.

Download der Broschüre unter www.hannover.de

Vereinbarkeit von Beruf und Familie im Krankenhaus

Das Unternehmensnetz­werk Erfolgs­faktor Familie hat ge­mein­sam mit der Deutschen Kranken­haus­gesell­schaft einen Leit­faden zum Thema Verein­bar­keit von Beruf und Familie im Kranken­haus ver­öffent­licht. Grund­sätz­lich bestehen in Kranken­häusern trotz des Schicht­betriebs durchaus Ver­besserungs­potenziale bei der Verein­bar­keit von Beruf und Familie. Maß­nahmen zur Ver­bes­serung der Familien­freund­lich­keit steigern die Attrak­tivi­tät von Arbeit­gebenden und diese Familien­freund­lich­keit spielt ins­be­sondere bei jüngeren medizi­nischen und pflege­rischen Fach­kräften bei der Arbeits­platz­wahl eine immer größer werdende Rolle. Mit einer familien­orien­tierten Kultur werden auch Kranken­häuser zu attrak­tiven Arbeit­gebern. Der Leit­faden gibt dazu viele gute Beispiele, nennt konkrete Um­setzungs­hilfen und bietet Check­listen sowie praktische Tipps von Exper­tinnen und Experten.

Download der Broschüre von der Website www.erfolgsfaktor-familie.de

Arbeitsmarktförderung für Frauen in Niedersachsen

www.frauen-gewinnen.eu
"Frauen gewinnen - Arbeits­markt­förderung in Nieder­sachsen" so der Titel dieser Website, die Infor­ma­tionen rund um das Thema Arbeits­markt bietet. Neben aktuellen Nach­richten sind auch die Koor­di­nie­rungs­stellen Frauen und Wirt­schaft hier zu finden sowie die Förder­richt­linie RIKA (Regionale Initia­tiven und Koope­rationen für Frauen am Arbeits­markt), mit der das Land Nieder­sachsen Projekte fördert, die Frauen bessere Chancen am Arbeits­markt bieten.

Elterngeldrechner

Mütter und Väter können Elterngeld, Eltern­geld­Plus und Partner­schafts­bonus mit­einander kombinieren. Wie das geht, welche Auf­teilung für welche Familie am besten passt und wieviel Eltern­geld dann zur Verfügung steht, das kann mit dem Eltern­geld­rechner im Infor­mations­portal des Bundes­familien­minis­teriums ermittelt werden. www.familienportal.de

Familienpflegezeit

Das Gesetz zur besseren Vereinbarkeit von Familie, Pflege und Beruf schafft individuelle Rahmenbedingungen für unterschiedliche Pflegesituationen. Das Bundes­fami­lien­minis­terium informiert Angehörige über die gesetz­lichen Rege­lungen, finanzielle Unter­stützung und Beratungs­angebote. www.wege-zur-pflege.de

Unternehmensnetzwerk "Erfolgsfaktor Familie"

Das Unternehmensnetzwerk "Erfolgsfaktor Familie" ist eine Plattform für Unternehmen, die sich für familienbewusste Personalpolitik interessieren oder bereits engagieren. Es ist eine gemeinsame Initiative des Bundes­fa­mi­lien­minis­teriums und des Deutschen Indus­trie- und Handels­kammer­tages und wird vom Bundes­familien­minis­terium gefördert. Unter­nehmen sollen für die Not­wen­dig­keit und den Nutzen einer besseren Verein­bar­keit von Beruf und Familie sensi­bilisiert und zur Um­setzung von Maß­nahmen im betrieb­lichen Alltag motiviert werden. www.erfolgsfaktor-familie.de

Sorgearbeit fair teilen

Das Bündnis "Sorgearbeit fair teilen" setzt sich für die geschlechter­gerechte Verteilung von Erwerbs- und Sorge­arbeit über den gesamten Lebens­verlauf hinweg ein. Politik, Wirtschaft, Wissen­schaft und Gesell­schaft sollen für die gerechte Verteilung von Sorge­arbeit zwischen den Geschlech­tern auf gesamt­ge­sell­schaft­licher Ebene sensibilisiert werden. Im Bündnis engagieren sich Orga­ni­sationen aus Kirchen, Gewerk­schaften, Frauen-, Männer-, Familien- und Sozial­verbänden sowie aus Selbst­hilfe­initiativen und Stiftungen. www.sorgearbeit-fair-teilen.de

Equal Care Day
Am 29. Februar ist der Equal Care Day. Der Aktions­tag macht auf die mangelnde Wert­schätzung und unfaire Ver­teilung von Für­sorge­arbeit, die als "unsicht­bare Arbeit" gilt und oft nicht bezahlt wird, aufmerksam. Infos und Aktionen dazu gibt es auf equalcareday.de