GEMEINSAM nicht einsam - Öffentlichkeitskampagne und Ideenwettbewerb zum Thema Einsamkeit
Einsamkeit ist für viele Menschen äußerst belastend und für die Betroffenen schwer zu ertragen. Das Gefühl von Einsamkeit kann jede und jeden treffen. Es hat sich gezeigt, dass nicht nur Ältere, sondern auch viele jüngere Menschen unter Einsamkeit leiden. Einsamkeit hat viele Gesichter und Facetten. In Niedersachsen gibt es zahlreiche Initiativen und Projekte, um Menschen Wege aus der Einsamkeit zu eröffnen. Mit "GEMEINSAM nicht einsam" hat das Land Niedersachsen eine Öffentlichkeitskampagne gestartet, um das Thema Einsamkeit altersübergreifend zu diskutieren und Maßnahmen gegen Einsamkeit zu erarbeiten. Zum Auftakt der zahlreichen Kampagnen-Bausteine ist am 2. Mai 2024 ein Ideenwettbewerb gestartet. Er richtet sich an niedersächsische Kommunen, Verbände, Initiativen und Vereine. Gesucht werden Projekte, Ideen und Initiativen, die von Einsamkeit betroffenen Menschen helfen, den Weg aus der Isolation zu finden, oder eine drohende Einsamkeit abzuwenden. Alle Informationen zur Kampagne und zum Ideenwettbewerb auf www.ms.niedersachsen.de.
Niedersächsische Strategie gegen Einsamkeit
Der Niedersächsische Landtag hat in seiner Plenarsitzung am 14. März 2024 beschlossen, eine landesweite Strategie gegen Einsamkeit entwickeln zu lassen. Sie soll bestehende Maßnahmen gegen Einsamkeit evaluieren und Impulse für die Erprobung und Implementierung neuer Maßnahmen setzen. Die Maßnahmen sollen aufeinander abgestimmt und übertragbar sein. Vorgesehen ist auch, das Thema Einsamkeit in der federführend im Niedersächsischen Ministerium für Inneres und Sport verorteten Ehrenamtsstrategie zu berücksichtigen. Der Entschließungsantrag steht zum Download auf der Website des Landtags zur Verfügung: www.landtag-niedersachsen.de
Einsamkeitsbarometer 2024
Ein wichtiger Baustein der Strategie der Bundesregierung gegen Einsamkeit ist die wiederkehrende Erhebung und Veröffentlichung von validen Zahlen und Fakten zu Einsamkeit in Deutschland. Umgesetzt wird dies durch das Kompetenznetz Einsamkeit am Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik e.V. mit dem "Einsamkeitsbarometer". Mit dem Einsamkeitsbarometer 2024 erfolgt erstmals eine umfassende Analyse des Einsamkeitserlebens der Bevölkerung in Deutschland. Auf Grundlage der Daten des Sozio-oekonomischen Panels konnten repräsentative Aussagen zur Einsamkeitsbelastung unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen zwischen 1992 bis 2021 getroffen werden. Weitere Informationen und Download der Publikation unter www.bmfsfj.de/einsamkeitsbarometer.
Strategie der Bundesregierung gegen Einsamkeit
Am 13. Dezember 2023 hat das Bundeskabinett die Strategie der Bundesregierung gegen Einsamkeit beschlossen. Die Strategie verfolgt insgesamt 111 Maßnahmen zur Stärkung der sozialen Verbundenheit und des gesellschaftlichen Miteinanders. In die Strategie der Bundesregierung gegen Einsamkeit sind alle Altersgruppen und alle Menschen, die aufgrund ihrer Lebensführung in bestimmten Lebensphasen von Einsamkeit betroffen sein können, eingeschlossen. In Deutschland sind Millionen Menschen von Einsamkeit betroffen. Mit der Strategie der Bundesregierung gegen Einsamkeit wird das Thema Einsamkeit erstmals in Deutschland übergreifend und mit einer Vielzahl von Maßnahmen angegangen. Einsamkeit hat viele Gesichter und Gründe und ist keine Frage des Alters. Ziel der Strategie ist es, Einsamkeit stärker zu beleuchten und zu begegnen. Die Strategie enstand unter Federführung des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend in einem breiten Beteiligungsprozess gemeinsam mit dem Kompetenznetz Einsamkeit (KNE). Weitere Informationen und Download der Strategie auf www.bmfsfj.de.
Kinderreport 2022: Generationengerechtigkeit im Fokus
Durch den demografischen Wandel, die Klimakrise und die Corona-Pandemie ist das Thema Generationengerechtigkeit stärker in den Fokus gerückt. Kinder und Jugendliche müssen mit den Auswirkungen politischer Entscheidungen, die heute getroffen werden, noch lange leben. Wie kann eine generationengerechte Politik für sie aussehen? Wie können sie stärker an Zukunftsfragen beteiligt werden? Diesen Fragen widmet sich der Kinderreport 2022 des Deutschen Kinderhilfswerkes. Er steht als PDF-Datei zum Download bereit unter www.dkhw.de.
Vermittlung von Wunschgroßeltern
Viele Familien in Niedersachsen hoffen auf liebevolle Unterstützung durch Wunschgroßeltern. Unter anderem hier werden Wunschgroßeltern vermittelt:
- Mütterzentrum und Mehrgenerationenhaus Braunschweig: www.muetterzentrum-braunschweig.de
- Freiwilligenagentur Nienburg: www.freiwilligenagentur-nienburg.de
- Diakonisches Werk Hannover: www.diakonisches-werk-hannover.de
Bei Interesse fragen Sie auch in Freiwilligenagenturen oder in einer Familienbildungsstätte vor Ort nach. In unserer Adressdatenbank finden Sie unter anderem Familienbildungsstätten, Mehrgenerationenhäuser und Familienzentren in Niedersachsen.
Mehrgenerationenhäuser
Mehrgenerationenhäuser sind Begegnungsorte, an denen das Miteinander der Generationen aktiv gelebt wird. Sie bieten Raum für gemeinsame Aktivitäten und schaffen ein nachbarschaftliches Miteinander in der Kommune. Mehrgenerationenhäuser stehen allen Menschen offen - unabhängig von Alter, Geschlecht oder Herkunft. Alle sind willkommen. Neben einem Offenen Treff hält jedes Mehrgenerationenhaus Angebote für Menschen aller Altersstufen bereit, etwa Betreuungs-, Lern- und Kreativangebote für Kinder und Jugendliche, Weiterbildungskurse für den (Wieder-)Einstieg in den Beruf, Unterstützungsangebote für Pflegebedürftige und deren Angehörige, Sprachkurse für Migrantinnen und Migranten und vieles mehr.
Informationen zur Förderung von Mehrgenerationenhäusern in Niedersachsen finden Sie auf der Website des Niedersächsischen Sozialministeriums. Adressen von Mehrgenerationenhäusern in Niedersachsen finden Sie in unserer Adressdatenbank.
Über das Bundesprogramm Mehrgenerationenhäuser des Bundesfamilienministeriums werden insgesamt rund 530 Mehrgenerationenhäuser gefördert. Weitere Informationen unter www.mehrgenerationenhaeuser.de
Gemeinwesenprojekte in Niedersachsen
In Niedersachsen leisten Gemeinwesenprojekte - gerade in sogenannten benachteiligten Stadtteilen - seit über 30 Jahren einen wichtigen Beitrag für den Zusammenhalt der Gesellschaft. Viele gute Beispiele sind auf der sind auf der Plattform "Gemeinwesenprojekte in Niedersachsen" des Praxisnetzwerkes für Soziale Stadtentwicklung zu finden. Das Projekt der LAG Soziale Brennpunkte Niedersachsen e.V. wird vom Niedersächsischen Sozialministerium gefördert. Gemeinwesenprojekte basieren auf dem mehr als 100 Jahre alten Ansatz der Gemeinwesenarbeit. Grundgedanke ist, dass Lösungen für gesellschaftliche Herausforderungen wie die demografische Entwicklung oder Integration nicht im luftleeren Raum entwickelt werden, sondern dort, wo die Menschen ihren Alltag (er)leben. Zusammenleben beginnt im sozialen Raum des Quartiers oder der Gemeinde, im Gemeinwesen vor Ort. Weitere Informationen der LAG Soziale Brennpunkte e.V. unter www.lag-nds.de
LINGA-Woche: Der Nachwuchs forscht für das Alter
Die Landesinitiative Niedersachsen Generationengerechter Alltag (LINGA) organisiert jährlich eine studentische LINGA-Woche unter dem Motto "Der Nachwuchs forscht für das Alter". Die LINGA-Woche verfolgt das Ziel, Studierende für das Thema "Altern als Chance" zu sensibilisieren und durch Beteiligung von unterschiedlichen Fachbereichen Innovationen und Ideenfindung voranzutreiben. Die Studierenden aus verschiedenen Fachbereichen arbeiten jeweils einige Tage an kreativen Konzepten und entwickeln soziale Innovationen für das Zusammenleben der Generationen. www.linga-nds.de
Zukunftswerkstatt Kommunen
Der demografische Wandel ist eine der größten Herausforderungen der heutigen Zeit. Mit dem Modellprojekt "Zukunftswerkstatt Kommunen – Attraktiv im Wandel" (ZWK) unterstützt das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend dazu bis 2024 ausgewählte Gemeinden, Städte und Landkreise bei der Entwicklung von individuellen Lösungen. Ziel des Projekts ist es, Kommunen zu unterstützen, die Strategien umsetzen wollen, die allen Altersgruppen in ihren jeweiligen Lebenslagen gerecht werden. Die Attraktivität eines Ortes soll für Alteingesessene und Zugezogene gesteigert werden, die kommunale Identität gestärkt und die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund für ein starkes gesellschaftliches Miteinander gefördert werden. In Niedersachsen sind Oldendorf-Himmelpforten, Bremerhaven, Geestland, Vrees und Spelle dabei. www.zukunftswerkstatt-kommunen.de
Kompetenznetz Einsamkeit
kompetenznetz-einsamkeit.de
Das im Februar 2022 gestartete Kompetenznetz Einsamkeit (KNE) bündelt Wissen für konkrete Angebote und Orte gegen Einsamkeit. Das KNE nimmt beim Thema Einsamkeit alle Altersgruppen und alle spezifischen Lebenslagen in den Blick. Das Projekt wird durch das Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik e.V. umgesetzt und vom Bundesfamilienministerium gefördert. Die Website bietet einen Überblick zu den verschiedenen Angeboten bei Einsamkeit, eine bundesweite Angebotslandkarte, Expertisen zum Thema und, begleitend zur Strategie der Bundesregierung gegen Einsamkeit, Informationen zu geplanten Aktionen.