Niedersachsen: Landesweites Bündnis 'Gesundheit rund um die Geburt'
Mehr als 60 Organisationen, Vereine und Verbände in Niedersachsen haben sich zum Bündnis "Gesundheit rund um die Geburt" zusammengeschlossen. Das Bündnis orientiert sich inhaltlich am Nationalen Gesundheitsziel mit seinen fünf definierten Unterzielen. Diese sollen in der Landespolitik verankert werden. Darüber hinaus fordert das Bündnis einen Landesaktionsplan. Im Aktionsbündnis sind die Landesarbeitsgemeinschaft kommunaler Frauen- und Gleichstellungsbüros Niedersachsen (lag), der Landesfrauenrat Niedersachsen e.V. (LFRN) und seine Mitgliedsvereine sowie der Niedersächsische Hebammenverband vertreten, ebenso wie die Träger der freien Wohlfahrtsverbände, der Sozialverband Niedersachsen e.V. (SoVD) und Vertreterinnen aus den Kirchen. gesundheit-rund-um-die-geburt.de
Informationen rund um die Geburt in Niedersachsen
Das Aktionsbüro Gesundheit rund um die Geburt in Niedersachsen veröffentlicht auf www.gesundheit-rund-um-die-geburt-nds.de Angebote für die Zeit vor der Schwangerschaft bis zum ersten Lebensjahr des Kindes. Neben diesen Infos für (werdende) Eltern gibt es (Fach-)Veranstaltungen, aktuelle Geschehnisse im Bereich der geburtshilflichen Versorgung und Fachinformationen sowie einen Newsletter. Das Aktionsbüro wird gefördert vom Niedersächsischen Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung.
Gesundheit rund um die Geburt für Geflüchtete
Knapp ein Drittel der Geflüchteten in Deutschland sind Frauen, davon ist ein hoher Anteil schwanger und benötigt geburtshilfliche Versorgung. Die sehr heterogenen und fremdbestimmten Sammelunterkünfte sind meist für längere Zeit der zentrale Lebensmittelpunkt. Die Unterstützung bei der Inanspruchnahme geburtshilflicher Versorgung ist in dieser verletzlichen Lebenssituation besonders wichtig. Die Koordinierungsstelle Gesundheitliche Chancengleichheit Niedersachsen hat in einem Themenheft die Ergebnisse einer Fachveranstaltung zum Thema "Gesundheit rund um die Geburt für Geflüchtete" veröffentlicht.
Download und weitere Informationen unter www.gesundheit-nds-hb.de.
Bündnis Gute Geburt
In Berlin hat sich Mitte Juli 2022 das bundesweite "Bündnis Gute Geburt" gegründet. Die fünf Gründungsorganisationen – Arbeitskreis Frauengesundheit, Mother Hood, Deutscher Hebammenverband, Deutscher Frauenrat, Bundesarbeitsgemeinschaft kommunaler Frauenbüros und Gleichstellungsstellen – fordern konkrete Verbesserungen und einen grundlegenden Kulturwandel in der Geburtshilfe, der Mutter und Kind ins Zentrum rückt. Alle Informationen dazu auf www.gleichberechtigt.org.
Gesetz zur Änderung des Niedersächsischen Gesetzes über die Ausübung des Hebammenberufs
Der Niedersächsische Landtag hat in seiner Sitzung am 14. September 2021 den Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Niedersächsischen Gesetzes über die Ausübung des Hebammenberufs angenommen. Im Niedersächsischen Hebammengesetz werden Berufsausübung und die dabei geltenden Pflichten geregelt. Für die Tätigkeiten der Hebammen werden dazu die Ausbildungsinhalte aus dem Bundesgesetz übernommen. Ergänzend dazu stehen im Landesgesetz insbesondere die Impfberatung und Hilfe beim Stillen, die im Bundesgesetz nicht enthalten sind. Außerdem sollen Hebammen in Zukunft gegenüber der unteren Gesundheitsbehörde ihre Berufshaftpflichtversicherung nachweisen müssen. 2019 wurden vom Bund mit dem "Gesetz zur Reform der Hebammenausbildung" die Hebammenausbildung novelliert. Das Hebammenreformgesetz setzt eine entsprechende EU-Richtlinie um und führt als neue Ausbildungsform das duale Studium ein. Entsprechend musste auch das Niedersächsische Gesetz über die Ausübung des Hebammenberufs novelliert werden.
Quelle: Pressemitteilung Niedersächsisches Sozialministerium, 14.09.2021
Gesundheitsbericht Hebammen in Niedersachsen
Hebammen leisten einen wertvollen Beitrag zur gesundheitlichen Versorgung und Begleitung von Schwangeren und Müttern sowie ihren Neugeborenen und Säuglingen. In Niedersachsen drohen jedoch wie auch in anderen Bundesländern Versorgungsengpässe bei der Betreuung von Schwangeren vor, während und nach einer Geburt durch eine Hebamme bzw. einen Entbindungspfleger. Um die Versorgungslage objektiv einschätzen zu können, hat das Niedersächsische Landesgesundheitsamt (NLGA) den Bericht "Gesundheitsbericht Hebammen in Niedersachsen" zur Datenlage der Hebammenversorgung in Niedersachsen für das Jahr 2019 vorgelegt.
Für das Jahr 2019 haben 44 von 45 niedersächsischen Stadt- bzw. Landkreisen im Rahmen der Jahresstatistik Daten zur Anzahl der Hebammen weitergeleitet. Dort waren insgesamt 2.281 Hebammen tätig. Gut die Hälfte von ihnen war überwiegend im Krankenhaus beschäftigt. Wiederum die Hälfte der hauptsächlich im Krankenhaus arbeitenden Hebammen übte ihre Tätigkeit zusätzlich auch freiberuflich aus. Einer überwiegend freiberuflichen Tätigkeit gingen in Niedersachsen 49 Prozent der Hebammen nach. 7,2 Prozent der überwiegend freiberuflich tätigen Hebammen führten neben Vor- und Nachsorge auch außerklinische Geburtshilfe durch. Insgesamt führten 54,4 Prozent der niedersächsischen Hebammen auch Geburten durch.
Download von der Website des NLGA
Beratung und Hilfe in Niedersachsen
Adressen der Schwangeren- und Schwangerschaftskonfliktberatungsstellen sowie Beratungsstellen zur Betreuung der vertraulichen Geburt in Niedersachsen und weitere Informationen stellt das Niedersächsische Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung bereit.
Notruf Mirjam in Niedersachsen
Der Notruf Mirjam des Landesvereins für Innere Mission Hannover bietet ungewollt schwangeren Frauen und Mädchen Hilfe durch Beratung und Begleitung an. Der kostenlose 24-Stunden-Notruf hat mehrere Standorte in Niedersachsen. Die Beratung umfasst Fragen der Schwangerschaft, Informationen zu Wohnmöglichkeiten und Adoptionsvermittlung, Kuren, Therapien und anderen Hilfsangeboten. Interessierte können sich auch für eine ehrenamtliche Mitarbeit beim Notruf Mirjam melden. www.notruf-mirjam.de
Schwangerschaftswegweiser für die Region Hannover in elf Sprachen
Die Region Hannover hat einen digitalen Schwangerschaftswegweiser in elf Sprachen herausgegeben, der werdende Eltern durch die aufregende Zeit der Schwangerschaft und Geburt lotst. Vom Schwangerschaftstest bis zu den ersten Lebenswochen schlüsselt die Broschüre auf, was zu tun ist, wann die Eltern es am besten erledigen und wer ihnen dabei helfen kann. Die entsprechenden Anlaufstellen und Kontakte in allen 21 Kommunen der Region sind gleich mit aufgelistet. Dabei geht es nicht nur um Behördengänge oder Elterngeldanträge, sondern auch um Beratungsangebote in schwierigen Lebenslagen und gesundheitliche Vorsorge. Zusätzlich enthält der Wegweiser nützliche Checklisten, zum Beispiel für die Grundausstattung des Babys oder eine Packliste für die Kliniktasche. Der Leitfaden ist das Ergebnis einer Arbeitsgemeinschaft von Hebammen, Fachkräften verschiedener Beratungsstellen, Netzwerkkoordinatorinnen der Frühen Hilfen, dem Koordinierungszentrum "Frühe Hilfen, frühe Chancen" der Region Hannover und einer Gynäkologin. Die digitale Version steht auf Deutsch, Englisch, Französisch, Arabisch, Farsi, Kurdisch (kurmanci), Türkisch, Rumänisch, Bulgarisch, Polnisch und Ukrainisch zur Verfügung.
Download und weitere Informationen unter www.hannover.de/schwangerschaftswegweiser
Hebammen in Niedersachsen
Die Kontaktdaten der Familienhebammen- und Hebammen-Zentralen in Niedersachsen finden Sie in der Adressdatenbank.
Eine kommunenübergreifende und bundesweite Suche von Hebammen ist auf der Website des GKV-Spitzenverbands möglich. Dieser ist nach § 134a (2b) SGB V gesetzlich dazu verpflichtet, die Kontaktdaten und Leistungsangebote aller Hebammen zu listen: www.gkv-spitzenverband.de/hebammenliste
Daten zum Thema
Mehr Infos zu Geburtenzahlen gibt es in der Rubrik Daten und Fakten / Demografie.
Bundesstiftung Mutter und Kind
Die Bundesstiftung "Mutter und Kind - Schutz des ungeborenen Lebens" hilft seit 1984 schwangeren Frauen in Notlagen. Diese erhalten auf unbürokratischem Weg ergänzende finanzielle Hilfen, die ihnen die Entscheidung für das Leben des Kindes und die Fortsetzung der Schwangerschaft erleichtern sollen. Die Bundesstiftung ist nun über drei Internetadressen erreichbar: www.bundesstiftung-mutter-kind.de, www.bumuk.de oder www.bumuki.de
Hilfetelefon Schwangere in Not
Schwangere Frauen in besonderen Konfliktlagen können neben dem kostenlosen Hilfetelefon unter 0800 40 40 020 auch auf der Website www.hilfetelefon-schwangere.de eine Beratung per E-Mail und Chat anonym in Anspruch nehmen. Die Beratung wird in zahlreichen Sprachen angeboten.
Hilfe bei psychischen Krisen rund um die Geburt
Weitaus mehr Frauen als gemeinhin angenommen stürzen rund um die Geburt eines Kindes in eine seelische Krise. Die Selbsthilfe-Organisation Schatten & Licht e.V. - Initiative peripartale psychische Erkrankungen - möchte betroffenen Frauen und deren Familien eine Hilfe an die Hand geben, um die schwere Zeit, die sie erleben, leichter zu bewältigen. Auf der Website www.schatten-und-licht.de stehen bundesweit Adressen von Selbsthilfegruppen, Fachleuten, Netzwerken und Mutter-Kind-Einrichtungen sowie weitere Informationen in Deutsch, Türkisch und Englisch zur Verfügung.
Informationen zur sexuellen Gesundheit
Das Webportal www.zanzu.de der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung gibt in 13 Sprachen einfache Erklärungen in Wort und Bild zu den Themenfeldern Körperwissen, Schwangerschaft und Geburt, Verhütung, HIV und andere sexuell übertragbare Infektionen. Zudem erklärt es die Rechte und Gesetze in Deutschland. Dabei richtet es sich vor allem an Migrantinnen und Migranten, die noch nicht lange in Deutschland leben. Multiplikatoren, Ärztinnen und Ärzte finden eine konkrete Arbeitshilfe für die tägliche Beratungspraxis.
Informationen für Schwangere mit Behinderungen
Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) bietet alltagsrelevante Informationen auch für Schwangere mit Behinderungen an. Das Internetportal www.familienplanung.de bietet Informationen für Schwangere mit Seh- oder Hörbeeinträchtigung sowie einer Querschnittslähmung. Daneben gibt es Informationen für werdende Mütter mit chronischen Erkrankungen.