Frühe Hilfen in Niedersachsen
Frühe Hilfen sind lokal und regional koordinierte, aufeinander bezogene und sich ergänzende Angebote und Maßnahmen für Eltern und Kinder ab Beginn der Schwangerschaft und in den ersten Lebensjahren des Kindes. Darüber hinaus wenden sich Frühe Hilfen insbesondere an Familien in psychosozialen Belastungslagen. Dabei verfolgen die Angebote die Ziele "Verbesserung von Entwicklungsmöglichkeiten von Kindern und Eltern", "Unterstützung und Förderung der Beziehungs- und Erziehungskompetenz von Eltern", "Beitrag zum gesunden Aufwachsen von Kindern", "Sicherung der Rechte von Kindern auf Schutz, Förderung und Teilhabe" und "Frühzeitiger Schutz von Kindern vor Vernachlässigung und Misshandlung". Das Niedersächsische Landesamt für Soziales, Jugend und Familie informiert dazu auf seiner Website unter soziales.niedersachsen.de
Familienhebammen in den Frühen Hilfen
Die Bundesstiftung Frühe Hilfen fördert Netzwerke Frühe Hilfen auf kommunaler Ebene. Dort arbeiten Fachkräfte aus unterschiedlichen Bereichen zusammen. Das Netzwerk besteht aus Vertreterinnen und Vertretern des Gesundheitswesens, der Kinder- und Jugendhilfe, der Schwangerschaftskonfliktberatung, der Frühförderung und weiteren Partnerinnen und Partnern gem. § 3 Abs. 2 BKischG. Auch Familienhebammen und Ehrenamtliche sind in die regionalen Netzwerke Frühe Hilfen integriert. Familienhebammen unterstützen Eltern und Familien in belastenden Lebenssituationen bis zu einem Jahr nach der Geburt eines Kindes.
In Niedersachsen haben Hebammen die Möglichkeit eine staatlich anerkannte Weiterbildung zur Familienhebamme zu durchlaufen. Das Niedersächsische Landesamt für Soziales, Jugend und Familie informiert dazu auf seiner Website unter soziales.niedersachsen.de
Leitfaden Mobile Frühe Hilfen
Der Online-Leitfaden Mobile Frühe Hilfen unterstützt Kommunen dabei, mobile Einsätze selbst zu planen, umzusetzen und auszuwerten. Der Leitfaden ist ein Ergebnis des NZFH-Modellprojekts "Frühe Hilfen sind da!". Die Inhalte des digitalen Leitfadens können flexibel genutzt werden. Sie bündeln Erfahrungswerte und Anregungen für die praktische Umsetzung vor Ort: von der Konzepterstellung bis zur Dokumentation. Anpassbare Druckvorlagen für die Fahrzeuggestaltung und die Öffentlichkeitsarbeit stehen den Kommunen kostenfrei zur Verfügung. Zum Online-Leitfaden
Online-Kurs: Stillen ressourcenorientiert begleiten
Die Lernplattform Frühe Hilfen des Nationalen Zentrums Frühe Hilfen (NZFH) bietet Akteur:innen in den Frühen Hilfen sowie anderen Fachkräften rund um die Geburt den Online-Kurs "Stillen ressourcenorientiert begleiten". Das kostenfreie E-Learning-Angebot unterstützt Fachkräfte bei der Begleitung von Schwangeren und Eltern zu den Themen Stillen und Säuglingsernährung. Fachkräfte erhalten unter anderem Anregungen zur Förderung einer sicheren Bindung beim Stillen und der Flaschenfütterung. www.fruehehilfen.de/lernplattform
Digitale Sprechstunden für Fachkräfte (Frühe Hilfen)zu Familien in besonderen Belastungslagen
Das Nationale Zentrum Frühe Hilfen (NZFH) setzt die digitalen Sprechstunden zu Themen rund um Familien mit Säuglingen und Kleinkindern in besonderen Belastungslagen bis Ende 2026 fort. Die kostenfreien Veranstaltungen finden wieder in Kooperation mit der Universitätsmedizin Rostock und der Uniklinik Ulm statt. In den zweistündigen Sprechstunden vermitteln Expertinnen und Experten Grundlagen und Handlungsempfehlungen zu einem Thema und beantworten Fragen. Termine, Anmeldung und weitere Informationen zur Online-Reihe: www.fruehehilfen.de
Monitoring Frühe Hilfen in Deutschland - Wissenschaftlicher Bericht 2023
Die Versorgung psychosozial belasteter Familien mit Kindern bis drei Jahre in Deutschland hat sich deutlich verbessert. Das geht aus dem aktuellen Monitoring zur Bundesstiftung Frühe Hilfen des Nationalen Zentrums Frühe Hilfen hervor. So haben 14,5 % der Familien, die in Armut leben, die Längerfristig aufsuchende Betreuung und Begleitung durch eine Gesundheitsfachkraft genutzt. Damit wurden Familien in Armutslagen häufiger erreicht als Familien ohne Armut (9,5 %). Der Monitoring-Bericht präsentiert wesentliche Daten und Erkenntnisse zu den aktuellen Entwicklungen in den Frühen Hilfen in Deutschland. Er umfasst insbesondere den Zeitraum 2021 bis 2023 und bündelt die Ergebnisse der wissenschaftlichen Begleitforschung des NZFH zur Bundesstiftung Frühe Hilfen.
Kostenloser Download auf www.fruehehilfen.de.
Monitoring von Frühen Hilfen in Kommunen
Wie lassen sich Frühe Hilfen systematisch und einheitlich abbilden und vergleichen? Wie kann die Erreichung von Zielen in den Frühen Hilfen gemessen werden? Zusammen mit der TU Dortmund hat das Nationale Zentrum Frühe Hilfen dafür ein Logisches Modell Frühe Hilfen entwickelt. Damit lassen sich Rahmenbedingungen, Konzept, Aktivitätsbereiche und Resultate von Frühen Hilfen so beschreiben, dass sich Netzwerkarbeit, Informations- und Vermittlungsaktivitäten sowie Angebote planen und evaluieren lassen. Aus dem Logischen Modell wurden Indikatoren abgeleitet, mit denen Kommunen die Lebenslagen von Familien und den Stand der Frühen Hilfen empirisch dokumentieren können. Eine umfangreiche Übersicht zu relevanten Daten, die den Indikatoren zugeordnet sind, und Hinweise zum Umgang mit Daten runden den Band ab.
Kostenlose Bestellung oder Download auf www.fruehehilfen.de.
Qualitätsentwicklung in den Frühen Hilfen in Niedersachsen
Im Sommer 2019 hat die Landeskoordinierungsstelle Frühe Hilfen einen Prozess zur Erarbeitung von Qualitätsstandards initiiert, die die Umsetzung der Frühen Hilfen in Niedersachsen unterstützen sollen. Unter Begleitung des Instituts für Sozialpädagogische Forschung Mainz (ism) wurden drei Qualitätszirkel zu verschiedenen Fragestellungen gegründet. Ziel war, Qualitätsstandards für die kommunale Praxis zu entwickeln. Die Ergebnisse sind in einer Handreichung aufbereitet. Die Fragestellungen und die daraus entwickelten Empfehlungen orientieren sich thematisch an den Fördergrundlagen des Bundes: Qualitätsstandards für einen bedarfsgerechten Einsatz von Fachkräften Früher Hilfen, Entwicklung von Verfahren zur Zusammenarbeit auf der Ebene der Familien, Qualitätsstandards für verbindliche Strukturen der Netzwerkarbeit.
Die Handreichung steht auf der Website des Niedersächsischen Landesamtes für Soziales, Jugend und Familie zum Download zur Verfügung.
Frühe Hilfen: Materialien zur Elternansprache
Das Nationale Zentrum Frühe Hilfen (NZFH) stellt kostenlose Materialien zur Elternansprache vor Ort zur Verfügung. Mit verschiedenen Motiven und typischen Fragen von (werdenden) Eltern informieren Plakate, Abreißzettel, Postkarten und Aufsteller mit Infokarten über das Elterntelefon der "Nummer gegen Kummer" und die Online-Beratung der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung e.V. (bke). Beide Angebote sind Kooperationspartner des NZFH und vermitteln ratsuchende Eltern bei Bedarf an regionale Angebote der Frühen Hilfen.
Die Materialien können über www.fruehehilfen.de bestellt werden.
Frühe Hilfen: Bericht zur Qualitätsentwicklung
Das Nationale Zentrum Frühe Hilfen (NZFH) hat einen wissenschaftlichen Bericht zur Qualitätsentwicklung in den Frühen Hilfen veröffentlicht. Der Bericht umfasst den Zeitraum von 2018 bis Ende 2020. Er wurde unter Beteiligung der Bundesstiftung Frühe Hilfen und der Bundesländer erstellt. Die Qualitätsentwicklung soll dabei unterstützen, bundesweit ein einheitliches Qualitätsniveau im Bereich der Frühen Hilfen zu erreichen. Frühe Hilfen können einen wichtigen Beitrag dazu leisten, gleichwertige Lebensbedingungen für Eltern mit Kindern bis drei Jahre in ganz Deutschland zu schaffen. Das Ziel ist, dass gerade Familien mit psychosozialen Belastungen einfacher Zugang zu bedarfsgerechten und niedrigschwelligen Angeboten der Frühe Hilfen finden. Der Bericht blickt darüber hinaus auch auf die besonderen Herausforderungen und Auswirkungen der Corona-Pandemie für Familien und Akteure in den Frühen Hilfen.
Download des Berichts von der Website des NZFH
NEST-Material für Frühe Hilfen
Ab Februar 2025 wird das NEST-Material ausschließlich online angeboten. Deshalb möchte das Nationale Zentrum Frühe Hilfen (NZFH) den Abfluss der noch vorrätigen NEST-Materialien verstärken. Das umfangreiche Material richtet sich speziell an Fachkräfte in den Frühen Hilfen, um diese bei ihrer aufsuchenden Arbeit in Familien zu unterstützen. Es besteht aus Arbeitsblättern, die sie je nach Gesprächs- und Beratungsanlass mit den Familien gemeinsam bearbeiten können. Das Material ist in Leichter Sprache verfasst und setzt an den Stärken und Kompetenzen der Familien an. Die Materialien wurden von der Stiftung Pro Kind in Zusammenarbeit mit dem Nationalen Zentrum Frühe Hilfen (NZFH) und Fachkräften aus der Praxis entwickelt. Die Arbeitsblätter können über die Einzelblattbestellung auf der Website des NZFH in größerer Stückzahl bestellt werden. Das NEST-Startpaket ist vergriffen und wird nicht wieder aufgelegt.
Die Materialien können über www.fruehehilfen.de bestellt werden.
Frühe Hilfen vor Ort
In unserer Adressdatenbank mit familienfreundlichen Einrichtungen in Niedersachsen finden Sie die Links zu den Anlaufstellen Frühe Hilfen der Kommunen und den Familienhebammen. Suchen Sie gefiltert nach Angeboten vor Ort oder nach Einrichtungskategorie "Frühe Hilfen".
Anne hilft: Frühe Hilfen in der Region Hannover
Wann findet der nächste Elternstammtisch statt? Wo gibt es Stillcafés? Gibt es hier eigentlich einen Vätertreff in der Nähe? Die neue digitale Plattform "Anne hilft" der Region Hannover bietet Familien eine gebündelte Übersicht über alle Angebote der Frühen Hilfen in der gesamten Region. Eltern können über eine interaktive Karte oder über Stichworte nach Unterstützungsmöglichkeiten in ihrer Nähe suchen. Die Plattform bietet einen schnellen Überblick darüber, was die Nachbarschaft für Familien mit Kindern im Alter von null bis zehn Jahren zu bieten hat. Mit einem Klick sind alle wichtigen Infos zum Angebot zu sehen: Kontakt und Homepage, Kosten, Öffnungszeiten, Parkmöglichkeiten und Barrierefreiheit.
annehilft.region-hannover.de
Frühe Hilfen und Flucht
Die Beratung von Familien, die aus der Ukraine geflüchtet sind, stellt Fachkräfte und freiwillig Engagierte in den Frühen Hilfen und ähnlichen Kontexten vor neue Herausforderungen. Damit sie schwangere Frauen sowie Mütter und ihre Kinder kompetent beraten, begleiten und versorgen können, hat das Nationale Zentrum Frühe Hilfen Informationen und Angebote unter www.fruehehilfen.de/plattform-fruehe-hilfen-und-flucht gebündelt.
Geflüchtete Frauen mit Kindern finden Informationen zu Frühen Hilfen auf Ukrainisch, Russisch, Englisch und Deutsch unter www.elternsein.info/alltag-mit-kind/hilfe-ukraine
Lernplattform zur Qualifizierung
Das Nationale Zentrum Frühe Hilfen (NZFH) bietet als Ergänzung der Qualifizierungsmaßnahmen für Gesundheitsfachkräfte auch Online-Qualifizierungskurse für diverse Themenbereiche an. Die Lernplattform ergänzt das bestehende Fort- und Weiterbildungsangebot für Akteurinnen und Akteure in den Frühen Hilfen und basiert inhaltlich auf den Qualifizierungsmodulen. Alle Infos auf www.fruehehilfen.de/lernplattform.