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Väter im Familienalltag: Väter in den Frühen Hilfen

Das Niedersächsische Landesarbeitsforum "Aktive Vaterrolle" nimmt mit einer Reihe von Online-Fachgesprächen Chancen und Herausforderungen der Väterarbeit in den Blick. Unter dem Titel "Väter im Familienalltag: Erziehung, Sorge, Partnerschaft" sind Fachkräfte und alle an Väterarbeit Interessierten dazu eingeladen. Am 23. April 2024 stand das Thema "Väter in den Frühen Hilfen" im Mittelpunkt. Christoph Lyding und Martin Mehl vom Projekt "Mann wird Vater" der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) waren als Experten dabei.

Sie engagieren sich für Väter im Netzwerk Frühe Hilfen in den Landkreisen Kassel und Marburg. Im Projekt "Mann wird Vater" sind sie Ansprechpartner für Väter rund um Schwangerschaft, Geburt und die ersten Monate danach. Wie kann der Kontakt zu Vätern in den Frühen Hilfen verbessert werden? Mit dieser Frage befassen sich die beiden Pädagogen unter anderem in ihrer Arbeit.

Im Bereich der Frühen Hilfen beginnt der Kontakt zu Vätern und Müttern in der Zeit der Schwangerschaft und endet etwa mit dem ersten Geburtstag des Kindes. Hebammen und speziell ausgebildete Familienhebammen begleiten die Elternpaare. Die Fachkräfte treffen bei ihrer aufsuchenden Arbeit in den Familien überwiegend Mütter an, Väter sind bei Besuchen von Familienhebammen selten anwesend. Ein guter Kontakt kann sich bei Geburtsvorbereitungskursen ergeben, die Väter einbeziehen. Auch einzelne Abende, an denen werdende Väter unter sich sind und Raum für Ihre Fragen haben, werden gut angenommen. Sie können zur gegenseitigen Unterstützung und Vernetzung der Väter beitragen.

Christoph Lyding und Martin Mehl sehen ihre Arbeit für Väter als Ergänzung zu den Angeboten der Frühen Hilfen. Sie ermutigen die werdenden Väter, mit der Partnerin konkrete Aufgaben konstruktiv zu besprechen: Welche Vorbereitungen sind vor der Geburt wichtig, was kann später ergänzt werden? Wie sieht es mit den Finanzen aus? Wer beantragt Elterngeld? Wie wird die Elternzeit aufgeteilt? Ist bei unverheirateten Paaren die Vaterschaftsanerkennung geregelt? Welche Wege gibt es für eine kooperative Elternschaft auch im Falle einer Trennung?

Neben Angeboten begleitend zur Geburtsvorbereitung aktivieren Christoph Lyding und Martin Mehl Väter auch in anderen Zusammenhängen. Die Gewinnung von Väterlotsen, ein Papamobil für Väteraktionen in Kitas und offene Vätertreffs gehören dazu. Auch an Einzelberatungen sind Väter interessiert. Um Väterarbeit vor Ort umzusetzen, sind die beiden viel in ländlichen Gebieten unterwegs. So entstehen Netzwerke auch außerhalb größerer Städte.

Um Väterangebote zu etablieren, sind Ausdauer und Überzeugungsarbeit gefragt. Manche Barrieren in den Köpfen von Fachkräften, Müttern und Vätern müssen überwunden werden. Damit es gut läuft, braucht es immer wieder den Blick auf das gemeinsame Anliegen: Kindern ein Aufwachsen in Wohlergehen zu ermöglichen.

 

Niedersächsisches Landesarbeitsforum "Aktive Vaterrolle"

Das Referat für Familienpolitik des Niedersächsischen Ministeriums für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung koordiniert die Arbeit des Landesarbeitsforums "Aktive Vaterrolle". Ziel ist es, die Partnerschaftlichkeit in der Familie über die Stärkung einer aktiven Vaterrolle und die Vermittlung eines neuen Rollenverständnisses innerhalb der Familie voranzubringen. Die Veranstaltungsreihe mit Experten und Expertinnen aus unterschiedlichen Bereichen möchte den fachlichen Austausch dazu fördern.

Die Präsentation zum Thema "Väter in den Frühen Hilfen" ist in Vorbereitung. Sie steht demnächst zum Download bereit.

Informationen zum Projekt gibt es auch unter mann-wird-vater.de