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Vergiftungen bei Kindern - was tun im Notfall?

Medikamente, Nikotin, Haushaltsreiniger, Pflegemittel, giftige Beeren - Jährlich werden unzählige Vergiftungsunfälle von Kindern im Alter unter 14 Jahren bei den regionalen Giftinformationszentren registriert. Besonders gefährdet sind die Ein- bis Vierjährigen. Auch bei der besten Betreuung kann die Aufmerksamkeit schnell einmal abgelenkt werden. Und oft wird die Neugier und der Unternehmungsgeist von Kindern unterschätzt - genauso wie ihre Fähigkeit, durch Klettern an scheinbar Unerreichbares zu gelangen.

Was tun im Notfall?

  • Ruhe bewahren und das Kind beruhigen
  • Bei lebensbedrohlichen Symptomen, wie Atemstörungen oder plötzlicher Bewusstlosigkeit, sofort den Notruf 112 alarmieren
  • Den Mund des Kindes öffnen und eventuelle Reste des Mittels entfernen
  • Dem Kind etwas zu trinken (Tee, Leitungswasser oder Saft) anbieten
  • Vergiftungszentrale anrufen und um Rat fragen
  • Falls ein Arzt aufgesucht werden soll, Originalverpackung bzw. die Pflanzenreste unbedingt mitnehmen, um eine genaue Identifizierung und Risikoabschätzung vornehmen zu können

Quelle: BAG Mehr Sicherheit für Kinder e.V.

Erste Hilfe in Niedersachsen

Informationen zu Erste-Hilfe-Maßnahmen erhalten Eltern beim Giftnotruf des Giftinformationszentrums Nord in Göttingen. Die Hotline ist rund um die Uhr besetzt:
Giftnotruf T 0551 / 19240

Giftinformationszentrum-Nord
Zentrum Pharmakologie und Toxikologie der Universität Göttingen
Robert-Koch-Straße 40
37075 Göttingen
giznord@med.uni-goettingen.de
www.giz-nord.de

App "Vergiftungsunfälle bei Kindern" - schnelle erste Hilfe für unterwegs

Die App des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) liefert u.a. Hinweise zu Inhaltsstoffen von chemischen Produkten, Medikamenten, Pflanzen und Pilzen, dem Vergiftungsbild und den Maßnahmen zur Ersten Hilfe. Inhaltlich basiert sie auf der Broschüre "Risiko Vergiftungsunfälle bei Kindern". Die Anwendung kann auch ohne Internetzugang genutzt werden. Im Notfall kann direkt aus der App heraus das nächste Giftinformationszentrum angerufen werden. Wenn die Ortungsfunktion des Smartphones aktiviert ist, wird dabei automatisch eine Verbindung zum zuständigen GIZ eines Bundeslandes hergestellt. Denn im Ernstfall kann die App die ärztliche Beratung nicht ersetzen. Die App ist kostenlos und steht in den jeweiligen App-Stores als Version für Android und Version für iOS zum Download zur Verfügung.

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